Exkursion zur TU Bergakademie Freiberg
Erstellt von Prof. Dr.-Ing. Robin Ullrich |

Glück auf aus Freiberg

Das Markscheidewesen ist eine Ingenieurdisziplin, die sich mit Themen des Bergbaus und der Geologie beschäftigt sowie wesentliche Gemeinsamkeiten zur Ingenieurgeodäsie aufweist. So werden bei Unter-Tage-Vermessungen Aufnahmemethoden, Instrumente als auch Prozesse der Datenauswertung eingesetzt, die (auch angehenden) Ingenieurgeodäten geläufig sind.

Dass ein (Ingenieur-)Geodät ohne ausreichende praktische Übung/Erfahrung nicht unbedingt ein guter Markscheider sein muss, konnten die Studierenden des vierten Semesters im Studiengang Geomatik selbst herausfinden. Im Rahmen einer Exkursion an die TU Bergakademie Freiberg wurde in die „Reiche Zeche“ eingefahren und die Unter-Tage-Vermessung am eigenen Leib erlebt. Besonders die Lichtverhältnisse, Sicherungsmaßnahmen und auch die Vermarkungsmethoden lassen einfachste Aufgaben, wie das Zentrieren über/unter einem Punkt komplizierter erscheinen, wenn es sich eben nicht um einen Boden- sondern Firstpunkt handelt. Auch Richtungs- und Vertikalwinkelmessungen mit einem Theodoliten gestalten sich ungleich schwerer, wenn man zur Beleuchtung des Sichtfeldes im Idealfall noch eine dritte Hand bräuchte, weil die beiden verbleibenden Hände sich mit den Feintrieben beschäftigen, um ein pendelndes Ziel zu erfassen.

Auch das klassische Vorgehen zur Kartierung und Rissführung mithilfe eines Geologenkompasses, einer Messkette und eines Gradbogens konnten praktisch erprobt werden. Neben vielen interessanten Eindrücken und Informationen zur Geschichte des Bergbaus in Freiberg, der Geologie sowie der Nutzung des Stollens in der Lehre und Forschung, bleiben wahrscheinlich diese praktischen Erlebnisse den meisten Studierenden sehr lange in Erinnerung.

Aus diesem Grund geht ein herzliches Dankeschön an Prof. Dr. Jörg Benndorf vom Institut für Markscheidewesen und Geodäsie der TU Bergakademie Freiberg für die Organisation der Exkursion. Desweitern sei Herrn Dr. Thomas Martienßen im besonderen Maße für lebendige Ausgestaltung der Führung im Bergwerk gedankt! Glück auf und bis bald…

 

Erstellt von Prof. Dr.-Ing. Robin Ullrich |